Fränkische Zustände.
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verfiel die Macht der Chalifen später, und das Reich zersplitterte sich in Einzelstaaten. Desto bedeutsamer wurde die arabische Kultur. Wohl-Arabische stand und Bildung entfaltete sich im Morgenlande zu derselben Zeit, da imtur" die Kultur im Abendlande tief darniederlag. Ein Welthandel entwickelte sich, der den Orient mit dem Occident verband. Das Gewerbe erblühte, besonders die Weberei von Seidengewändern, Teppichen und baumwollenem Musselin, der nach der Stadt Mossul am Tigris seinen Namen hat, die Herstellung von Waffen (Damascenerklingen), von Schmucksachen aus Metall und Edelsteinen, von prachtvollen Töpferarbeiten.
Die Baukunst brachte so herrliche Schöpfungen hervor wie die Alhambra zu Granada. Und neben der Dichtkunst entfaltete sich die Wissenschaft, so die Philosophie und besonders die Heilkunde.
3. Die karolingische Zeit.
Fränkische Zustände.
§ 19* Ergebnisse der Völkerwanderung. Weite Lande waren von den Laudgewirm Germanen erobert worden; jedoch blieb nur ein Teil davon wirklich ger- Sä manischer Besitz. Nordafrika war seit der Vernichtung der Wandalen ®ermonen' verloren gegangen, Spanien sollte bald darauf in die Hand der Araber fallen, welche, von Nordafrika kommend, die Westgoten vernichteten. England war ein Gewinn für das Germanentum, das sich hier erhielt; dagegen überwog in dem größten Teile Italiens und weiten Strecken Frankreichs die romanische Bevölkerung. So waren also die mit so viel Blut erkauften Provinzen des römischen Reiches nur zum Teil behauptet worden. Andrerseits aber war auch viel altgermanisches Land im Laufe der Völkerwanderung geräumt und eine Beute.fremder Völker geworden; denn in die Gebiete östlich der Elbe und Saale waren die slavischen Wenden, in Böhmen die ebenfalls slavischen Tschechen eingezogen.
Eine Erinnerung aber an die gewaltigen Schicksale und Taten der H-id-nsage. Völkerwanderung erhielt sich in der Heldensage; in ihr spiegelt sich das germanische Mannes- und Frauenideal wieder. Sie verbindet die uralte Vorstellung von dem herrlichen, jngendnmstrahlten Lichthelden Siegfried, der den Hort der Nibelungen, der Nebelmänner, erbeutet, der zu der von bösen Geistern gefangen gehaltenen Sonnenjungfrau Brunhild durchdringt und doch schließlich den Nibelungen zum Opfer fällt, mit der Erzählung von dem furchtbaren Untergang des Volkes der Burgunder durch König
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Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919.
d. H. das nordwestliche, Burgund, d.h. das südöstliche Gallien; in der Bevölkerung von Neustrien und Burgund trat das germanische Element vor dem romanischen zurück. Diese Teilungen schwächten die Macht des Reiches und beschworen viele blutige Streitigkeiten und Kriege herauf.
Verfall der Zudem verfiel das merowingische Königshaus in sittlicher Beziehung. Jnger. Es gibt wenige Fürstengeschlechter, deren Geschichte so viel Verräterei und Treulosigkeit, so viel Mord- und Schandtaten jeder Art kennt: aber auch die Tatkraft, die Chlodowech und manche seiner Söhne auszeichnet, ging ihren Nachfolgern allmählich mehr und mehr verloren. Die Rettung und Neuordnung des Reichs in dieser furchtbaren und an Gewalttaten überreichen Zeit ging von dem austrasischeu Geschlecht der Pippiniden oder Karolinger aus.
Die arabische Völkerwanderung.
§ 18. In merkwürdiger Weise schließt sich an die germanische Völkerwanderung die arabische an. Sie entsprang aber einer anderen Ursache: der religiösen Begeisterung.
Mohtlmmed. Mohammed, ein Araber aus Mekka, in seiner Jugend ein Hirt, dann ein vielreisender Kaufmann, hatte eine neue Religion, den Islam, gelehrt; er hatte verkündet, daß es nur einen Gott, Allah, gebe und er 622. selbst sein Prophet sei. Im Jahre 622 hatte er seine Heimat verlassen -von diesem Auszug, der Hidschra, an rechnen die Mohammedaner die Jahre —, und in Medina Aufnahme gefunden; von dort aber war er siegreich nach Mekka zurückgekehrt und hatte bald ganz Arabien für seine Lehre gewonnen und seiner Herrschaft unterworfen. Nach seinem Tode wurden seine Aussprüche im Koran zusammengefaßt. Mohammeds Anhänger, die Moslemin, breiteten unter Führung der Chalifen, d. H. Nachfolger des Propheten, ihren Glauben mit Feuer und Schwert aus. Sie eroberten Syrien und Ägypten, die bisher zum oströmischen Reich gehört hatten, und stürzten das neupersische Reich. Dann gewannen sie Nordafrika und über-Ewberung schritten die Straße von Gibraltar, um auch Spanien in ihre Gewalt zu Spanien, bringen. Im Jahre 711 erlag ihnen das Heer der Westgoten unter 71l König Roderich in einer großen Schlacht; fast ganz Spanien fiel in die Hand der Araber, und nur in den Bergen Asturiens an der Nordküste behaupteten die Reste der Westgoten ihre Unabhängigkeit. Als sie auch die Pyrenäen überschritten, wurden sie von Karl Martell zurückgeschlagen (§ 21).
Das arabische Reich umfaßte das gewaltige Gebiet vom Hindukusch bis zum atlantischen Ozean. Bagdad wurde seine Hauptstadt; dort herrschte Harun al-Raschid, der mit Karl dem Großen Geschenke tauschte. Zwar
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Deutsche Geschichte dir zur Gründung des nationalen Staats 919.
dessen Hauptstadt Tolosa, das heutige Toulouse, wurde; es erstreckte sich auch über große Teile Spaniens und wurde allmählich bis zur Südspitze dieser Halbinsel ausgedehnt. Er war der erste germanische Staat, der auf römischem Boden entstand.
Indessen waren auch andere germanische Völker in das römische Reich eingedrungen. Stilicho hatte, um nur Italien zu retten, die Legionen von der Rheingrenze heranziehen muffen. Daraus hatten zuerst die wilden Scharen der Wandalen, die früher in Schlesien saßen, und andere Stämme den Strom überschritten, sich plündernd über Gallien ergossen und sich sodann nach Spanien gewandt. Von hier gingen die Wandalen unter ihrem ebenso grausamen und gewalttätigen wie kühnen und tatkräftigen König de”Wan^Geiserich (Genserich) nach dem reichen Aftika hinüber, das einst das Ziel Afrika" Alarich gewesen war. Sie eroberten Stadt ans Stadt und gründeten ein Reich, dessen Königssitz das altberühmte Karthago wurde. Nunmehr wurden die Wandalen, die früh er nie das Meer befahren hatten, zu einem Volke kühner Seefahrer und Seeräuber. Mit der Flotte, welche Geiserich schuf, beherrschte er bald das ganze Mittelmeer, fing die Handelsschiffe ab und verheerte die Küsten. Im Jahre 455 landeten die Wandalen sogar bei Ostia, nahmen Rom, plünderten es vierzehn Tage lang und schleppten eine Menge Gold und Silber, kostbare Statuen und Gefäße nach Karthago. Die Bauwerke Roms aber haben sie nicht zerstört, wie man ihnen wohl nachgesagt hat: diese sind zum größten Teil später von den Römern selbst in Ruinen verwandelt worden, zumal von dem ^römischen Adel, der aus den Steinen des Kolosseums und anderer Gebäude sich seine Burgen erbaute.
\u?n' Den Wandalen folgend, waren die Franken und Alamannen, unönsut= bisher am rechten Rheinufer gesessen hatten, über den Strom gegangen; e®a£n.n f*e kamen nicht als verheerende Eroberer, sondern als eine bäuerliche Bevölkerung, welche die mit dem Schwert gewonnenen Fluren unter sich verteilte, Dörfer anlegte und den Acker bebaute. Die Franken nahmen Belgien und das Mofehand ein, die Alamannen den Elsaß. Zwischen ihnen fiedelten sich am Rhein die Burgunden an, die früher im östlichen Deutschland gehaust hatten und deren Hauptstadt Worms wurde.
®ac&fen6tn So waren dem weströmischen Reiche Spanien, Nordafrika und große Britannien.stücke Galliens verloren gegangen. Jetzt büßte es auch Britannien ein. Auch dort waren die römischen Legionen abberufen worden, und die Bevölkerung war schutzlos den Einfällen der Bewohner der schottischen Hochlande preisgegeben. In dieser Not rief man germanische Scharen, Angeln und Sachsen, die nach der Überlieferung von den Häuptlingen Hengist und
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Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919.
dessen Hauptstadt Tolosa, das heutige Toulouse, wurde; es erstreckte stch auch der groe Teile Spaniens und wurde allmhlich bis zur Sdspitze dieser Halbinsel ausgedehnt. Er war der erste germanische Staat, der auf rmischem Boden entstand.
Indessen waren auch andere germanische Völker in das rmische Reich eingedrungen. Stilicho hatte, um nur Italien zu retten, die Legionen von der Rheingrenze heranziehen mssen. Darauf hatten zuerst die wilden Scharen der Wandalen, die frher in Schlesien saen, und andere Stmme den Strom berschritten, sich plndernd der Gallien ergossen und sich sodann nach Spanien gewandt. Von hier gingen die Wandalen unter ihrem ebenso grausamen und gewaltttigen wie khnen und tatkrftigen König der S2? eiset:ich (Genserich) nach dem reichen Afrika hinber, das einst das Ziel ^Afrika." Shctrich gewesen war. Sie eroberten Stadt auf Stadt und grndeten ein Reich, dessen Knigssitz das altberhmte Karthago wurde. Nunmehr wurden die Wandalen, die frher nie das Meer befahren hatten, zu einem Volke khner Seefahrer und Seeruber. Mit der Flotte, welche Geiserich schuf, beherrschte er bald das ganze Mittelmeer, fing die Handelsschiffe ab und verheerte die Ksten. Im Jahre 455 landeten die Wandalen sogar bei Ostia, nahmen Rom, plnderten es vierzehn Tage lang und schleppten eine Menge Gold und Silber, kostbare Statuen und Gefe nach Karthago. Die Bau-werke Roms aber haben sie nicht zerstrt, wie man ihnen wohl nachgesagt hat: diese sind zum grten Teil spter von den Rmern selbst in Ruinen ver-wandelt worden, zumal von dem -rmischen Adel, der aus den Steinen des Kolosseums und anderer Gebude sich seine Burgen erbaute.
Ssua=ert' Den Wandalen folgend, waren die Franken und Alamannen, und^Bur- bisher am rechten Rheinufer gesessen hatten, der den Strom gegangen; Gallien." sie kamen nicht als verheerende Eroberer, sondern als eine buerliche Be-vlkerung, welche die mit dem Schwert gewonnenen Fluren unter sich ver-teilte, Drfer anlegte und den Acker bebaute. Die Franken nahmen Belgien und das Moselland ein, die Alamannen den Elsa. Zwischen ihnen siedelten sich am Rhein die Burgund en an, die frher im stlichen Deutschland gehaust hatten und deren Hauptstadt Worms wurde.
lachen' roaren dem westrmischen Reiche Spanien, Nordafrika und groe
Britannien.stcke Galliens verloren gegangen. Jetzt bte es auch Britannien ein. Auch dort waren die rmischen Legionen abberufen worden, und die Bevlkerung war schutzlos den Einfllen der Bewohner der schottischen Hoch-lande preisgegeben. In dieser Not rief man germanische Scharen, Angeln und S a ch s e n, die nach der berlieferung von den Huptlingen Hengist und
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Frnkische Zustnde.
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verfiel die Macht der Chalifen spter, und das Reich zersplitterte sich in Einzelstaaten. Desto bedeutsamer wurde die arabische Kultur. Wohl-Mische stand und Bildung entfaltete sich im Morgenlande zu derselben Zeit, da die Kultur im Abendlande tief darniederlag. Ein Welthandel entwickelte sich, der den Orient mit dem Occident verband. Das Gewerbe erblhte, besonders die Weberei von Seidengewndern, Teppichen und baumwollenem Musselin, der nach der Stadt Mossul am Tigris seinen Namen hat, die Herstellung von Waffen (Damascenerklingen), von Schmucksachen aus Metall und Edelsteinen, von prachtvollen Tpferarbeiten. Die B a u k u n st brachte so herrliche Schpfungen hervor wie die Alhambra zu Granada. Und neben der Dichtkunst entfaltete sich die Wissenschaft, so die Philosophie und besonders die Heilkunde.
3. Die karolingische Zeit.
Frnkische Zustnde.
19. Ergebnisse der Vlkerwanderung. Weite Lande waren von den suqn"b%es,n Germanen erobert worden; jedoch blieb nur ein Teil davon wirklich ger- j^man" manischer Besitz. Nordafrika war seit der Vernichtung der Wandalen verloren gegangen, Spanien sollte bald darauf in die Hand der Araber fallen, welche, von Nordafrika kommend, die Westgoten vernichteten. Eng-land war ein Gewinn fr das Germanentum, das sich hier erhielt; da-gegen berwog in dem grten Teile Italiens und weiten Strecken Frankreichs die romanische Bevlkerung. So waren also die mit so viel Blut erkauften Provinzen des rmischen Reiches nur zum Teil behauptet worden. Andrerseits aber war auch viel altgermanisches Land im Laufe der Vlkerwanderung gerumt und eine Beute fremder Völker geworden; denn in die Gebiete stlich der Elbe und Saale waren die slavischen Wenden, in Bhmen die ebenfalls slavischen Czechen eingezogen.
Eine Erinnerung aber an die gewaltigen Schicksale und Taten der Heldensage. Vlkerwanderung erhielt sich in der Heldensage; in ihr spiegelt sich das germanische Mannes- und Frauenideal wieder. Sie verbindet die uralte Vorstellung von dem herrlichen,.jugendumstrahlten Lichthelden Siegsried,
der den Hort der N i b e l u n g en, der Nebelmnner, erbeutet, der zu der von bsen Geistern gefangen gehaltenen Sonnenjungfrau Brunhild durchdringt und doch fchielich den Nibelungen zum Opfer fllt, mit der Erzhlung von dem furchtbaren Untergang des Volkes der Burgunder durch König
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Aus der Geschichte des Altertums.
Reich einbezogen waren, muten auch die Lnder an der oberen und mitt-leren Donau unterworfen werden; in dreijhrigem Kriege (129 v. Chr.) eroberte sie Tiberins. In den neu hinzugekommenen Gebieten wurden die Provinzen Rtien (Schwbisch-Bayrische Hochebene, Ostschweiz und Tirol), Norikum (die beiden sterreich, Steiermark und Krnten), Pan-nonien (Ungarn westlich der Donau) eingerichtet.
Die ursprngliche Provinz Germania, die das Land vom Rhein bis zur Elbe umfate, bestand nur vom ersten Feldzug des Drnsus bis zur Varus-schlacht (12 v. bis 9 n. Chr.). Von ihr blieben die beiden sogenannten Germanien brig (Germania superior und Germania inferior), vorher Teile der Gallia Belgica (mit keltisch-germanischer Bevlkerung der Sache nach die gallische Militrgrenze"); Statthalterschaft und Militrkommando waren getrennt, in Vetera und Mainz. Germania superior reichte vom obern Elsa bis Andernach.
Damit war sowohl die Nordgrenze des Reichs verbessert worden als auch der Besitz smtlicher von Sd- nach Nordeuropa fhrenden Wege gesichert. Es wurden die Straen erschlossen, die der Weltverkehr seitdem nicht wieder verlassen hat, von Aosta nach Lyon und nach Basel, von Chiavenna nach Chur, von Verona durch das Etschtal nach Augsburg, von Aquileja nach Pttau, wo sich die Straen nach Carnuntum an der Donau (der Marchmndung gegenber), nach Ofen und nach Belgrad verzweigten. Von hier wurden Kunststraen die Donau abwrts und der den Balkan, die Morawa aufwrts der Nifch nach Thessalonich und nach Byzanz gefhrt. Zum ersten Male wurden die Ksten des Tyrrhenifchen, Adriatischen, gischeu, Marmara- und Schwarzen Meeres mit den Donaulndern und dem Rhein-tale verbunden.
In den eroberten Provinzen fate die stdtische Kultur der Rmer und Griechen Wurzel. Dem Standquartier der Legion folgte die Stadt und die stdtische Gemeinde.
Diesem ganzen Reiche gab die kaiserliche Verwaltung Frieden nach auen und Ordnung im Innern unter dem Schutze eines stehenden Heeres und einer Flotte.
Unter so gnstigen Bedingungen entwickelte sich ein lebhafter Handels-verkehr, zumal zwischen dem reichen Osten und dem rmeren Westen. Leinen, Glas, Purpur lieferten Syrien und gypten. Seide kam aus China auf dem Landwege nach Tyrus und Antiochien, zwischen gypten und Indien wurde ein direkter Verkehr angeknpft; auf uralten Handels-straen zog der Kaufmann vom Schwarzen Meer oder von Pannonien aus zur Bernsteinkste. Cadiz, Narbonne, das wieder aufgeblhte Karthago, Tyrus, Antiochien und Alexandria waren neben Rom die grten und wichtigsten Pltze. Nirgends unterbanden lstige Binnen-zlle den Verkehr.
Kamen dadurch die Bewohner des Reiches einander nher, so blieb zunchst der Unterschied zwischen dem abgabenfreien Italien und den
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choragische Denkmal des Lysikrates zu Athen und der Zeustempel am Fue der Akropolis zu Athen. Von der hohen Entwicklungsstufe der Bildhauerkunst beiden Griechen zeugen noch einzelne auf uns gekommene Werke, wie der Apoll vom Belvedere (int Vatikan zu Rom), die Hera Ludovisi,die Laokongruppe, die dem Skopas zu-geschriebene Gruppe der Nibe, der jngst in Olympia aufgefundene Hermes des Praxiteles, die Gigantenschlacht vom Altar zu Pergamum (jetzt in Berlin) u. a. (Taf. Ii, 1815; Iii, 14). Spter als die Bau- und Bildhauerkunst entwickelte sich die Malerei. Doch sind ihre Werke fast smtlich untergegangen.
Die Redekunst blhte namentlich in Athen noch fort. Noch beim Unter-gange der griechischen Freiheit erwarb sich Demosthenes den Ruhm des grten Rebners aller Zeitm.
Die Wissenschaften wurden im macedonischen Zeitalter besonders zu Alexandria weiter gefrdert. Am meisten gepflegt waren während dieser Periode die gramma-tischen und die mathematischen Wissenschaften. Als Mathematiker thaten sich vor allen Euklides (zu Alexandria) und Arch imedes (zu Syrakus 212) hervor.
Zweites Kapitel.
Geschichte der Rmer (netist den Anfngen der Germanen).
19.
Das alte Italien; Einteilung der rmischen Geschichte.
(S. Karte Iii.)
1. Die Landschaften Italiens. Das alte Italien wrbe in Ober-, Mittel- und Unteritalien eingeteilt.
a. Oberitalien hie im Altertum Gallia cisalptna (Gallien sdlich von den
Alpen) und wurde erst in spterer Zeit zu Italien gerechnet.
d. Mittelitalien zerfiel in mehrere Landschaften, deren wichtigste waren:
1. an der Westseite: Etrurien, Latium mit Rom an der Tiber, Cam-panien mit der Stadt Capua;
2. inmitten von Italien (stlich von Latium): S amnium.
c. Unteritalien oder Grogriechenland hatte an seinen Ksten viele griechischen Kolonieen, unter denen Tarent die bedeutendste war.
Die nahegelegene groe Insel Sicilien war ebenfalls reich an griechischen Kolonieen, wie Syrakus und Meffna.
2. Die Bewohner. Die Bevlkerung Italiens bestaub aus verschiedenen Vlkerschaften, die sich in die brei Hauptstmme der Gallier, der Etrusker und der Jtaliker sonbern lassen.
a. Die Gallier oder Kelten drangen gegen Ende des fnften Jahrhunderts v. Chr. aus dem heutigen Frankreich der die Alpen ein und nahmen Oberitalien in Besitz (daher der Name Gallia cisalpina).
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Extrahierte Personennamen: Apoll Meffna
Extrahierte Ortsnamen: Athen Athen Rom Olympia Berlin Athen Alexandria Alexandria Syrakus Italien Italiens Italien Unteritalien Oberitalien Altertum_Gallia Gallien Italien Etrurien Latium Rom Capua Italien Latium Unteritalien Sicilien Syrakus Italiens Frankreich Gallia
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Dritter Abschnitt. Zweiter Zeitraum.
welche dem Erdboden gleich gemacht wurde. Damit war Spanien den Römern wieder unterworfen.
§. 43. Horns Jeacfif untt fein Sttfenuecfau.
Rom war durch seine großartigen Eroberungen im Westen und Osten eine stolze Weltgebieterin geworden und beherrschte folgende neun Provinzen: 1. Sizilien, 2. Sardinien und Korsika, 3. das diesseitige Gallien (Oberitalien), 4. das diesseitige und 5. das jenseitige Spanien, 6. Macedonien, 7. Griechenland, 8. Afrika, 9. Asien. Wie weit sich seine Herrschaft auch erstreckte, allenthalben wurde es gefürchtet. Als König Antiochus von Syrien in Ägypten eingefallen war, schickte der römische Senat einen Abgeordneten an ihn und gebot ihm, Ägypten zu räumen. Antiochus bat sich Bedenkzeit aus; doch der römische Gesandte nahm seinen Stab, zeichnete einen Kreis um den König und sprach: „Du wirst diesen Kreis nicht verlassen, ohne mir Gehorsam gegen den Befehl des Senats gelobt zu haben!" Antiochus gehorchte und verließ Ägypten. Als der König Prusias von Bithynien einen Besuch in Rom machte, zog er Sklavenkleider an und küßte die Thürschwelle, ehe er in den Senat trat. — Der König Masinissa von Numidien, welcher den Römern Korn verkauft hatte, sandte seinen Sohn zum Senat und ließ diesem melden, er sei ganz beschämt, daß die Römer ihm Geld geschickt hätten; denn er selbst, sein Land und alles, was darinnen sei, gehöre ja den Römern. Als König Attalus von Pergamus 133 starb, vermachte er den Römern sein ganzes Reich und seine bedeutenden Schätze.
Nach dem zweiten punischen Kriege aber trat mit der Ausdehnung der Herrschaft über den größten Teil der Mittelmeerstaaten bei dem römischen Volke in allen Verhältnissen ein völliger Umschwung ein, der zum Verfall der Republik führte.
Krieg und Ackerbau hatten einst die Römer zu einem ernsten, festen und praktischen Volke gemacht und ihnen Tugenden verliehen, welche zu jeder Zeit und mit vollem Rechte bewundert worden sind. Große Vaterlandsliebe, treue Pflichterfüllung gegen Götter, Verwandte und Freunde, Gerechtigkeit und Mäßigung, Mut und Gewissenhaftigkeit, Einfachheit und Ausdauer hatten die großen Erfolge erzielt. Mit der wachsenden Macht und dem steigenden Reichtum schwand aber die alte Einfachheit und Sittenstrenge. Die Vornehmen wandten sich nach dem Vorgänge der Scipionen von der Einfachheit des Landlebens ab und neigten sich griechischer Sitte, Sprache und Wissenschaft zu. Während aber die edlen Scipionen nur der echten griechischen
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Die Vandalen hatten sich des ganzen südlichen Spaniens bemächtigt, das nach ihnen den Namen Andalusien (Vandalnsien), erhielt, selbst die Hafenstadt Carthagena wurde von ihnen erobert. Bald eröffneten sich ihnen neue Aussichten, die ihrer Wanderlust zusagten. Der römische Statthalter in Afrika, Bonisaeius, rief sie herbei, um sich gegen die Ränke eines Nebenbuhlers am römischen Hose, des Aötius, zu schützen, der ihn auf alle Weise verdächtigte und bereits Truppen gegen ihn sandte. Der Vandalenkönig Geiserich folgte dem Rufe 429, führte fein kriegerisches Volk auf Schiffen, die ihm Bonisaeius lieh, über das Meer und fiel mit wilder Raubgier über die blühenden, wohlangebauten Landschaften des einstigen karthagischen Reiches her. Um seine Scharen zu verstärken, verband er sich mit maurischen Stämmen. Bonisaeius suchte sich vergebens der furchtbaren Gäste zu erwehren. Geschlagen in offener Feldschlacht, flüchtete er sich in die feste Stadt Hip Po. Zwar schickte ihm der römische Hof, mit dem er sich aussöhnte, Hilfstruppen, allein auch dadurch besserte sich seine Lage nur wenig, und an allem verzweifelnd, schiffte er sich mit seinem Gesolge nach Italien ein. Geiserich war der Herr-Afrikas; er residierte in Karthago, das er durch einen Überfall in feine Gewalt bekam, und machte es zur Hauptstadt des neuen vandali-schen Reiches. Die germanischen Krieger und ihr König überließen sich ganz ihren wilden Neigungen. Sie Vertrieben die römischen Grundbesitzer und verteilten ihre Ländereien unter sich. So wurde die römische und christliche Kultur, welche in den Städten Nordafrikas heimisch war, mit einem Schlage vernichtet. In kurzer Zeit waren die gelehrigen Germanen auch auf dem Meere heimisch, besonders gefiel ihnen Seeräuberei. Die Küsten Siciliens hatten bald schrecklich
unter ihren Überfällen zu leiden.
Ja im Jahre 455 kamen sie sogar bis Rom, nicht zufällig, sondern wieder gerufen, diesmal von der Wittwe des ermordeten Kaisers Valentinian, die sich ihrer Feinde ant Hofe nicht anders erwehren konnte. Vierzehn Tage lang plünderten die wilden Scharen die einstige Hauptstadt der Welt, und mit Schätzen beladen zogen sie ab in ihre neue, heiße Heimat, aber aus Mangel an Verständnis für die höhere
Kultur Kunstwerke zerschlagen, Bücher in den Staub treten, zerstören,
verwüsten nannte man hinfort Vandalismus.
6. Hengist und Horsa.
In Britannien hatte die aus Römern und Kelten gemischte Bevölkerung einen schweren Stand. Nachdem die römischen Heere abgezogen waren, fielen die räuberischen Pieten und Seoten (Schotten)
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Extrahierte Personennamen: Geiserich Bonisaeius
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